Bekanntlich bin ich seit Montagabend im Diablo 3 Universum anhand der aktuellen Beta Version unterwegs. Es ist viel Zeit vergangen, seit dem Diablo 2 veröffentlicht wurde. Klar hat sich dabei auch das Genre weiterentwickelt – trotzdem ist es der dritte Teil eines großen Universums, das mit ersten Teil begonnen hat. Damit muss sich der dritte Teil primär mit den Vorgängern vergleichen.
Damit gibt es gleich die erste Änderung zu bemerken. Reichte noch beim ersten Teil für den lokalen Multiplayer gerade eine gekaufte Version, so läuft das Spiel nun ausschließlich über das Internet. Bevor man noch einen Helden wählen kann heißt es bitte um die Anmeldedaten. Das ist aber bereits in vergangenen Artikeln erwähnt worden.
Damit geht es ab zur Heldenauswahl. Man merkt natürlich sofort den schön animierte Hintergrund. Daneben die bereits bekannten Klassen von Diablo 3: Hexendoktor, Zauberer, Dämonenjäger, Barbar und Mönch. Erstmalig kann zwischen männlichen und weiblichen Charakteren gewählt werden.Eine gute Entscheidung. Bei Auswahl einer Klasse erscheint der mögliche Charakter in der Mitte und rechts davon was dieser später so kann bzw. wie die Kampffertigkeiten aussehen. Bei bereits vorhanden Helden sieht man den Charakter mit aktuell gewählter Ausrüstung.
Wie im Bild zu sehen, startete ich mit einem Zauberer namens Merlin. Bislang habe ich mit diesem Helden die Beta zwei Mal durchgespielt. Beim ersten Mal wollte ich wirklich jeden Winkel sehen und jeden Punkt auf der Landkarte erforschen. Damit brauchte ich etwa 4 Stunden. Beim zweiten Mal schaffte ich es in ca. 1 Stunde. Hierbei wurden nur die wirklich notwendigen Punkte absolviert. Mit einem weiteren neuen Helden wurden 2 Stunden benötigt. Aber dazu in einem weiteren Artikel mehr.
Damit zurück zum Beginn der Reise, wo man nach der Heldenerstellung ohne weiterer Vorankündigung im Spiel landet. Die ersten Schritte in der neuen Welt sind zäh und langwierig. Man wird mit vielen Änderungen am bekanntem Diablo Universum konfrontiert. Die Wiedererkennung ist stellenweise schwer. Daneben findet man sich besonders zu Beginn nur schwer Zurecht. Die Lust auf Diablo 3 schwindet. Es fehlen altbekannte Anpassungsmöglichkeiten. Aber die Neugier ist groß und damit treibt man sich dann weiter zur nächsten Quest. Immerhin möchte man ein vollständiges Bild erhalten.
Sofort in den ersten Minuten erkennt man die grafische Überarbeitung. Der Grafikstil ist durchaus gelungen. Mehr als in früheren Teilen ist im Hintergrund ein große Umgebung ersichtlich und trägt somit zur Atmosphäre ordentlich bei – besonders später die Kathedrale wirkt riesig. Dazu wirkt die Umwelt definitiv lebendiger. Überall bewegt sich etwas. Im Verlauf der Beta sind immer wieder gruslig schöne Nebelschwaden oder schaurig bewegte Spinnenweben zu sehen. Ständig bröckeln Steine hinab oder kleinere Bauwerke stürzen ein. Die neue Physikengine tut ihr bestes um eine glaubwürdige Welt zu erschaffen.
Aber nicht nur die bewegte Welt hilft, sondern ebenso bei den NPC‘s (= Computer gesteuerte Charaktere) gibt es Änderungen. Diese reden untereinander und selbst mit uns selbst sind viele gesprächiger. Aber damit ist das Ganze noch nicht getan. Unser eigener Charakter hat eine Stimme erhalten. Damit werden viele Geschehnisse passend kommentiert. Später als wir den einzigen Mitstreiter in der Beta erhalten reden beide sogar gemeinsam miteinander. Natürlich passend zu den Kämpfen bzw. den Kampfpausen. Obwohl sich so manches wiederholt, ist es immer wieder nett die Stimmen zuzuhören.
Ebenso dazu zählen nebensächliche Ereignisse, die per Zufall auftreten können und beim nächsten Mal ganz anders sind. Dazu zählen bestimmte Schätze mit Monsterfallen oder sogar NPC’s, die man außerhalb der Städte oder in Dungoens antrifft. Ein Highlight war in der Kathedrale kurz vor dem Skeletkönig. Hier wurde ein Raum betreten, indem eine Person bei einem Buch stand und darin schmökerte. Darüber zeigt ein Rufzeichen die Bereitschaft für einen Quest. Damit gleich mal angeklickt und siehe da, die Person will nicht, dass wir das Buch wegnehmen oder gar lesen und gibt uns dafür etwas Gold. Natürlich haben wir trotzdem das Buch angeklickt und siehe da: die Person wandelt sich zu einem Gegner, den wir besiegen müssen.
Damit zurück zu meinem ersten Charakter, dem Zauberer. Mein Ziel war die gesamte Welt gründlich zu Erkunden und ja nichts auszulassen. Damit konnte durchaus schneller der nächste Charakteraufstieg erreicht werden. Besonders zu Beginn war für den Zauberer jeder Gegner zäh und gefährlich. Ab Level 6 hat sich das leicht geändert. Exakt zu dieser Zeit hat sich meine Ansicht zu der Anfangs als unpassend empfundene Charakterentwicklung geändert. Bislang hatte man im Gegensatz zu beiden früheren Teilen keine Entscheidung auf die Charakterentwicklung. Zwar hat sich dies an sich nur bedingt geändert, jedoch mit Freischaltung der ersten Rune konnte ich die erste Fähigkeit nach meinen Wünschen etwas anpassen.
Es gibt für jeden Charakter eine primären und sekundären Angriff (= Mausfertigkeit). Daneben vier weitere aktive Fähigkeiten (= Aktionsleiste mit Taste 1 bis 4) und schlussendlich drei passive Fähigkeiten, die immer wirken. Pro Fähigkeit bzw. Angriff gibt es je nach Charakterstufe mehrere Auswahlmöglichkeiten. Zusätzlich kommen nochmal die erwähnten Runen hinzu, mit der man den aktuell gewählten Angriff bzw. die gewählte Fertigkeit weiter anpassen kann. Alle Charakterwerte, Fähigkeiten und Runen werden automatisch nach Charakterstufe freigeschaltet. Frustmomente sind unmöglich, da alles immer wieder verändert werden kann. Je nach Feind macht dies durchaus Sinn.
Damit merkt man klar die Konzentration auf das Wesentliche: Quests erledigen, Monster jagen und Gegenstände sammeln. Die Spielgeschwindigkeit steigt, da man nach einem Levelaufstieg nicht viel anpassen muss. Man verliert weniger Zeit für die Charakterentwicklung. Dazu wurde auch das Kampfgeschehen angepasst, die diese Schnelligkeit unterstützen soll. Hierzu zählen auch die Heilblasen, die von Monstern fallen gelassen werden. Beim darüber laufen wird man wieder geheilt und muss nicht immer wieder zurück in die Stadt. Auch die Übersicht, wohin wir als nächster gehen sollen wurde verbessert. So zeigen auf einer ständig eingeblendeten Übersichtskarte ein Pfeile und etwaige andere Markierungen gezielt an wo wir hinmüssen. Egal ob per Wegpunkt oder zu Fuß. Bei den Wegpunkten wird zusätzlich der Richtige markiert.
Komplett neu im Diablo Universum, aber durchaus aktuell üblich sind die Erfolge (= Achievements), die man erfüllen kann. Diese haben aber weniger Einfluss auf den Spielcharakter. Ebenso neu sind Errungenschaften. Beispielsweise erledigt man gleichzeitig eine höhere Anzahl von Gegner oder innerhalb kurzer Zeit zerstört man die Umgebung. Wenn man dies schafft, dann winken zusätzliche Erfahrung für den Helden. Nicht zu viel, aber trotzdem motivierend und gut gelungen.
Würde ich weiterspielen?
Ja klar, es ist zwar kein Diablo im Sinne der beiden Vorgänger, aber aufgrund der vielen Neuerungen und Änderungen eine spannende Welt, die mit den Quests die Neugier schürt und den Sammeltrieb gehörig anheizt.
Würde ich es kaufen?
Jein. Mich stört vor allem die Einschränkung der Freiheit. Nicht ich entscheide wann und wo ich spiele, sondern Dritte. Sei es indirekt vom Internetprovider oder sei es direkter durch Blizzard. Wenn das Modem ausfällt oder Blizzard bei den Servern Updates einspielt, dann ist es aus mit dem Spielen. Selbst der Einzelspielermodus wird dann verweigert. Damit ist es nicht mehr nur abhängig von meiner Freizeit, sondern vor allem durch andere nicht beeinflussbare Faktoren. Leider habe ich in der Vergangenheit zu schlechte Erfahrungen damit gemacht.
Damit ist klar, ich weiß es nicht. Vielleicht aufgrund des Gruppenzwang? Es hängt aber definitiv auch vom Preis ab und der ist doch etwas hoch, wenn man DRM, Kontobindung und die eigentlich reine digitale Auslieferung berücksichtigt.
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