Eigentlich wollte ich wie bei anderen Reisen täglich einen Artikel schreiben 🙂 . Leider waren die Ergebnisse der ersten Tage nicht so toll 🙁 . Hier hatten wir häufig bewölktes Wetter und waren der Regenfront immer wieder gerade so entkommen oder hatten diese gequert. Klarerweise wird man beim Tauchen sowieso Nass und der Regen selbst stört grundlegend nicht den Tauchvorgang. Die Sicht unter Wasser wird durch das fehlende Licht und vor allem durch den starken Regen (Verwirbelungen) stark beeinträchtigt. Zudem wurden eher weniger Meerestiere angetroffen.
Dazu ist es mir beim Fuvahmulla Atoll nicht so gut gegangen 😐 . Zwei Tage später konnte ich zwar wieder Tauchen, aber das Nachholen der Artikel – genauer der Vorbereitung – wurde dadurch eher stark eingeschränkt und so entschloss ich einen anderen Weg zu suchen.
Gestartet waren wir ganz unten im Süden auf der Südhalbkugel im Addu Atoll und sind über das Fuvahmulla Atoll zum Äquator gelangt. Danach ging es weiter zum Huvadhoo Atoll, dem Laamu Atoll, dem Thaa Atoll, dem Meemu Atoll uns sind nun zum Vaavu Atoll gelangt. Das Meer ist an der Oberfläche nach dem Äquator bedeutend ruhiger geworden und ab dem Laamu Atoll wurde ebenfalls das Wetter besser.
Die Tauchgänge erfolgen auf den Malediven über das Beiboot – Dhoni genannt. Dort befindet sich immer die gesamte Tauchausrüstung und die Füllstation. Zu Beginn der Reise hatte jeder sein Equipment auf einer Pressluftflasche aufgebaut und nach jedem Tauchvorgang wird die Pressluftflasche wieder mit Nitrox (in unserem Fall Luft mit etwa 31% Sauerstoffanteil) aufgefüllt. Der Tauchanzug bleibt ebenfalls am Dhoni. Vor jedem Tauchgang gibt es ein Briefing am Hauptschiff – der MV Eco Blue.
Zu jedem Tauchgang gibt es eine Skizze mit dem ungefähren Lageplan und dem ungefähren Ablauf, wo es je nach Strömung unterschiedliche Varianten geben kann. Hier im Süden sind besonders viele Kanal-Tauchgänge (Kanal = Kandu) durchgeführt worden. Der Kanal verbindet dabei das Atoll mit dem Ozean und damit herrscht mal mehr und mal weniger Strömung. Bislang war es in den meisten Fällen eingehende Strömung. Somit geht es nach dem Briefing auf das Dhoni und ab in den Tauchanzug. Währenddessen legt das Dhoni vom Hauptschiff ab und fährt in Richtung Tauchplatz. Bei den Kanal-Tauchgängen mit eingehender Strömung an die Außenseite des Atolls. Von dort geht es aufgeteilt auf drei Gruppen mit einem Sprung vom Dhoni ins Wasser und der geplante Tauchgang wird durchgeführt. Je nach Tauchgang (z.B. Tauchtiefe) dauert der Tauchgang zwischen 40 und 60 Minuten. Dabei ist ebenso ein Sicherheitsstopp auf 5m Tiefe für 3 Minuten eingeplant.
Beim Sicherheitsstopp wird immer die Notfallboje gesetzt. Damit können andere Schiffe und Boote erkennen, dass hier Taucher knapp unter der Oberfläche sind. Unser Dhoni kann zudem erkennen, wohin es fahren muss. Nach jedem Tauchgang werden wir vom Dhoni wieder abgeholt. Dafür gibt es eine eigene Leiter, die ins Wasser gelassen wird. Das Abholen geht meistens zügig, aber in den vergangenen Tagen hatten wir auch schon zwei Mal recht lange (> 15 Minuten) warten müssen. Hier wurden wir einmal von der Strömung im inneren des Atolls an einer Insel komplett vorbei getrieben und wären wahrscheinlich direkt zum Hauptschiff gelangt – dieses war bereits gut sichtbar 😉 . Ein anderes Mal waren wir auf der Außenseite und wurden ebenso entlang der Insel an der Außenseite weitergetrieben. In beiden Fällen war das Dhoni hinter der jeweiligen Insel und nicht direkt sichtbar. Für solche Fälle hat die MV Eco Blue und das Dhoni eigene Funksender, die der Tauchguide bei seiner Tauchausrüstung dabei hat. Je nach Tauchgebiet ist dies unterschiedlich. In Galapagos hatte jeder Taucher einen eigenen Sender/Empfänger dabei. Im Falle der Malediven reicht eigentlich einer pro Gruppe aus. Selbst wenn ein Teil der Gruppe etwas früher auftaucht, so gelangt man an der Oberfläche trotzdem immer wieder zusammen. Anmerkung: auf der MV Eco Blue wären weitere Funksender bei Bedarf vorhanden gewesen.
Zurück am Dhoni geht es zum eigenen Platz und Verstauen der Tauchausrüstung. Danach raus aus dem Tauchanzug, etwas mit Süßwasser abspülen und abtrocknen. In den meisten Fällen ist die Wartezeit bis zur Rückkehr zum Hauptschiff gut überbrückt. Zeitweise geht es bei der Anfahrt bzw. Rückkehr vom Tauchplatz knapper bei einem lokalen Resort vorbei. Das kann man gut für ein Foto nutzen.
Pro Tag gibt es durchschnittlich drei Tauchgänge. An einem Tag wurde dies aufgrund einer langen Überfahrt (Wetterabhängig) auf zwei reduziert. Nachttauchgänge erhöhen die Anzahl um einen Tauchgang zusätzlich. Bislang ist aber erst ein Nachttauchgang durchgeführt worden – exakt heute am Vaavu Atoll. Dies war ein echt schräger aber vom Erlebnis voll genialer Tauchgang mit Ammenhaien und Stechrochen bei mittlerer Strömung. So nah (unter 1m) schwimmen beide Tierarten seltener auf einen Taucher zu. Als Erlebnis konnten wir Fortpflanzung bei Ammenhaien, Stechrochen der eine GoPro Actionkamera wegschiebt und Ammenhai, der sich an einer Flosse abreibt beobachten.
Jetzt sind es nur mehr vier Tage bis die Tauchreise wieder vorbei ist. Morgen erreichen wir das South Male Atoll und schlussendlich das North Male Atoll. Damit werden sobald wie möglich in der Galerie die besten Bilder der Tauchgänge veröffentlicht.
Update 11.04.2020: Die besten Tauchfotos sind mittlerweile unter Malediven 2020: Tauchfotos verfügbar.
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voll schön da unter Wasser 🙂 und auch einiges los voll love
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